Die relativ kurze 50-jährige Geschichte unserer Schule kann unter vielen interessanten Perspektiven gesehen werden, so auch unter dem bildungstheoretischen Aspekt des 1., 2. und 3. Pädagogen. Nach den Schülern und Lehrern wird der Raum als 3. Pädagoge bezeichnet. Auch wenn 2015 noch viele Relikte aus dem Schuljahr 1974/75 zu bewundern sind, hat sich in den letzten 40 Jahren doch einiges geändert, nicht zuletzt durch die unaufhaltsame Durchdringung der Gesellschaft durch digitale Technologien. Als (analoge) Überbleibsel sind die Grundfeste des nunmehr ca. 40 Jahre Schulgebäudes zu bezeichnen, sowie Teile der Infrastruktur und noch viele Schulmöbel. Und sogar noch einige ehemalige Schüler, die als Lehrer wieder an ihre Ausbildungsstätte zurückgekehrt sind.
Unvorstellbar, dass Anfang der 70-iger Jahre ca. 740 Gymnasiasten und das gesamte Schulpersonal in den Räumlichkeiten der damaligen Volks- und Hauptschule, jetzt NMS Völkermarkt Platz hatten. So wurde eine
Klasse in einem adaptierten Kohlenkeller der Volksschule untergebracht (6A, 1971, Bildbeweis links).
Computer waren Anfang der 70-er Jahre noch ein Fremdwort, Taschenrechner noch Luxusobjekte und Logarithmenbücher und Rechenschieber die einzigen leistbaren Rechenhilfen.
1985 ging es so richtig los. Alle Gymnasien Österreichs wurden im Zuge der Einführung des Faches Informatik in der 5. Klasse mit 6 Computern (inkl. 2 Diskettenlaufwerke zu je 360 Kilobyte Speicher!), aber immerhin schon mit einem Betriebssystem, rudimentärer Standardsoftware und einer Programmiersprache ausgestattet. Ratternde Nadeldrucker machten das digital Verarbeitete wieder analog, wie übrigens auch noch heutzutage. Ein Paradoxon: Noch nie wurde an unserer (nicht papierlosen!) Schule so viel ausgedruckt wie heute, trotz tausender analoger Lehrbücher, die nach wie vor das Leitmedium darstellen. Das digitale Lehrbuch als zusätzliche Option ist nicht aufzuhalten und ist ansatzweise schon Schulrealität. Übrigens: Der erste Schritt ins digitale Zeitalter war dem Steuerzahler allein für unsere Schule 300.000 Schilling wert.
Ab 1990 standen weitere 15 (vernetzte) Computer und Lernsoftware für den digital gestützten Unterricht bereit. Es war die Zeit, als ein Tintenstrahldrucker noch eine Sensation war (siehe oben, Bild Mitte) und von einer bekannten regionalen Bank gesponsert und feierlich überreicht wurde.
Nach der aufkeimenden pädagogischen (didaktischen) Nutzung von Computern nahm auch die digitale Verarbeitung in der Schuladministration Fahrt auf. Die Schülerdaten wurden ab 1992, dem Gründungsjahr des Absolventenvereines, verwaltet. Die ersten AVG-Nachrichten wurden von Urgestein und langjährigem Chemie-Lehrer Manfred Sussitz digital produziert.
Ab 1995 begann der zunehmende Siegeszug des Internet, damals mit einer 33 KB/s-Anbindung für die ganze Schule, was aber wegen des spärlichen inhaltlichen Angebots und weniger Rechner kein Problem war. Die grafikorientierte Windows-Welt kam auf und die Standardsoftware, wie wir sie heute kennen, wurde für Schüler und Lehrer weitestgehend zur Routine. Wie gesagt, weitestgehend.
Ab 2000 ging die Zeit der zentralen Anschaffungen durch das Bundesministerium zu Ende. Eine der letzten war in dieser Zeit der erste Beamer an der Schule mit einem stolzen Preis von 70.000 Schilling. Ziemlich zeitgleich mit der Einführung des Euro lag es an schulautonomen Entscheidungen, die IT-Infrastruktur aus dem Schulbudget aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2000 gab es an unserer Schule auch die ersten Prüfungen zum Europäischen Computerführerschein.
Die letzten 15 Jahre sind vielen noch in besserer Erinnerung. Trotz geringer IT-Budgets für die AHS ist es gelungen, die IT-Infrastruktur und Personalentwicklung so auszubauen, dass es dem 1.,2. und 3. Pädagogen möglich ist, den virtuellen digitalen Lernraum in zunehmendem Maße und mit Maß zu nutzen. Im Jahr 2010 erhielt unsere Schule ein diesbezügliches Gütesiegel (eLSA-Zertifikat), das es in den nächsten Jahren unter den derzeitig budgetär herausfordernden Rahmenbedingungen (wie 1992, sic!) zu bestätigen gilt
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